PHASEN DER TRAUER

Trauerphasen sind in der Regel keine exakt aufeinanderfolgenden Episoden, sondern eher ineinander übergehende Zustände.

In der ersten Phase empfinden viele Menschen ein Gefühl der Unwirklichkeit. Man stemmt sich gegen die Wahrheit des erfahrenen Verlustes.

Tritt ein Verlust sehr plötzlich auf, kann dies die Empfindung verstärken und die Trauerphase verlängern.

Die zweite Phase kennzeichnet sich durch starke, sehr wechselhafte Emotionen, wie Angst, Ohnmacht, empfundene Einsamkeit oder Wut. Dieser Prozess kann zwischen nahestehenden Personen zu Missverständnissen führen. Können diese durch Verständnis und Nachsicht ausgeräumt werden, ist dies sehr hilfreich und heilsam.

Die dritte Phase geht mit sehr unterschiedlichen Gefühlen, einem Suchen nach dem verlorenen Menschen einher. Gemeinsame Orte werden aufgesucht und dem Verlust nachgespürt. Hier besteht, im wünschenswertesten Falle, die Chance, diese Eindrücke mit den Erinnerungen an den Verstorbenen in sich zu bewahren, einen inneren Raum für den Verstorbenen zu schaffen.

In der vierten Phase findet der Hinterbliebene Akzeptanz zu seinem Verlust. Der Verstorbene ist lebendige Erinnerung, gemeinsam Erlebtes kann zu neuen Handlungsmöglichkeiten führen und eine Brücke in die Gegenwart schlagen.

Dieses, von uns vereinfachte, Modell nach Elisabeth Kübler-Ross kann für Trauernde, ihr Umfeld aber auch Sterbende hilfreich sein, dass eigene Befinden zu reflektieren und womöglich stärker zu gestalten.

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